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Jul
Mit dem Hinweis auf Datenschutz verschlüsselte Google bereits vor 2 Jahren die Keywords seiner eingeloggten UserInnen. Und eingeloggt ist man schnell: In Gmail, YouTube, Google+ oder auch Google Analytics oder AdWords.
Wenn Sie mit Web Analytics arbeiten, haben Sie sicher schon bemerkt, dass die Anzahl der Not Provided Keywords in letzter Zeit signifikant steigt: Seit September wird diese Verschlüsselung zunehmend für alle Suchanfragen, also auch von nicht eingeloggten UserInnen, umgesetzt. Aktuell liegt der Anteil bei ca. 80 %.
In Kürze werden wohl alle Suchbegriffe „not provided“ sein. Angeblich wurde diese Entwicklung durch den NSA-Skandal ausgelöst: Google wickelt nun sämtliche Suchanfragen über eine verschlüsselte Verbindung ab. Unter notprovidedcount.com können Sie einsehen, wie viel Prozent der Suchanfragen zurzeit verschlüsselt sind, und wann die 100 % Marke voraussichtlich erreicht sein wird.
Website-Betreiber sehen also nicht mehr, über welche Keywords bei Google die BesucherInnen auf ihre Seite kommen. Dies betrifft übrigens nur organische Suchergebnisse (SEO), nicht bezahlte Suchergebnisse (SEA). Der Schutz der Privatsphäre ist Google also anscheinend bei gewinnbringenden Suchanfragen doch nicht so wichtig. Es gibt leider keine Möglichkeit, diese Umstellung zu umgehen.
Eine positive Nebenwirkung hat die Neuerung jedoch: Die Dominanz des Keywords wird, auch in Zusammenhang mit Google Hummingbird, weiter verringert. Guter Content und semantische Suche stehen über Pages, die einfach auf ein Keyword hin optimiert sind. Userzentrierte, nützliche Texte werden also bevorzugt.
Natürlich sagt aber ein Keyword trotzdem einiges über die Intention des Suchenden und seine Stufe im Kaufprozess aus, und bleibt die Basis jeder Suche. Was können Sie also nun tun, um weiterhin zu erfahren, wonach Ihre UserInnen suchen und wie sie auf Ihre Website stoßen?
tsg+ empfiehlt 5 Wege, um Google Keywords zu erhalten:
1. Noch vorhandene Keywords verwenden
Noch kann ein Rest (ca. ein Viertel) der Keywords analysiert werden – nutzen Sie die Zeit, bis alle Suchbegriffe verschlüsselt werden. Mit den Google Webmaster Tools können Sie außerdem sehen, welche Suchanfragen in den letzten 90 Tagen auf Ihre Website führten.
2. Einstiegsseiten analysieren
Content und Kontext sind die Helden des heutigen SEO. Analysieren Sie Ihre einzelnen Pages: Über welche Seiten steigen Ihre BesucherInnen auf Ihre Website ein? Das erlaubt Ihnen grobe Rückschlüsse auf die Suchbegriffe.
3. AdWords nutzen
Ja, von nun an müssen Sie zahlen, um Keyword-Daten von Google zu bekommen. Da führt kein Weg dran vorbei. Bei PPC-Kampagnen, die ja auf Keywords basieren, können Sie weiterhin alle Daten einsehen.
4. Tools wie Searchmetrics, SISTRIX oder etracker einsetzen
Suchvolumina oder Klicks können Sie mit Ranking-Tools und Keyword-Datenbanken analysieren. Hier können Sie z.B. auch die Ergebnisse von mehreren Suchmaschinen vergleichen.
5. Bing und Yahoo hinzuziehen
Erinnern wir uns, dass es auch noch andere Suchmaschinen neben Google gibt. Diese stellen nach wie vor alle Keyword-Daten zur Verfügung. Wenn Sie diese Erkenntnisse mit den Daten aus Ihren Pages und AdWords kombinieren, haben Sie einen ziemlich guten Überblick über die verwendeten Keywords.
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